Die Gewinner
Blau-Weiß Farnstädt
Am letzten Spieltag der Hinrunde sind die Farnstädter noch an die Spitze gesprungen und haben sich die Herbstmeisterschaft gesichert. Nach dem 2. Spieltag ist es zum zweiten Mal die Führung in der Hinrunde. Die 32 Punkte sind noch einmal vier Zähler mehr als im Vorjahr, als Farnstädt hinter Dessau und Weißenfels Dritter wurde. Unter Trainer Michael Hüneberg läuft es einfach in Farnstädt. 1,58 Punkte konnten die Blau-Weißen insgesamt mit ihm erspielen - in dieser Hinrunde sind es bislang durchschnittlich genau 2 Punkte pro Partie. Thomas Hönemann mit zehn und Christian Heditzsch mit neun Toren bilden eines der gefährlichsten Sturmduos der Liga. Interessanter Fakt: Farnstädt sammelt seine Punkte fleißig gegen die "Kleinen". Gegen die drei weiteren Spitzenteams Bernburg II, Thalheim und Zeitz konnte bei zwei Niederlagen und einem Unentschieden noch kein Spitzenspiel gewonnen werden.
Askania Bernburg II
Am 15. Spieltag ließ sich die Oberliga-Reserve noch abfangen und gab den Spitzenplatz an Farnstädt ab, den man in der Hinrunde an elf Spieltagen innehatte. Der Aufsteiger aus der Landesklasse 3 bestimmte vom 1. Spieltag weg das Geschehen der Liga mit, kassierte erst am 11. Spieltag die erste Saisonniederlage - dafür beim 0:7 in Zorbau gleich eine richtige Klatsche. Das Spitzenspiel gegen Zeitz ging mit 0:1 verloren, dafür gewann Askania gegen Farnstädt und spielte 0:0 gegen Thalheim. Bester Mann - zumindest wenn es um das Tore schießen geht - ist bislang Benjamin Kollmann. 16 Tore in 13 Spielen sind es bislang, damit knipst er noch effektiver als letzte Saison in der Landesklasse, als es 20 Tore in 23 Spielen waren. Als Aufsteiger zur Halbserie Zweiter - einigen kommt das bekannt vor. Genau, vor einem Jahr schaffte der 1. FC Weißenfels das gleiche Kunststück.
1. FC Zeitz
Okay, Zeitz ist kein gewöhnlicher Aufsteiger mit bescheidenen Mitteln. Im letzten Jahr in der Landesklasse wurde ordentlich was in Bewegung gesetzt, um den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen. Und auch wenn es der Verein und das Umfeld nicht offen anspricht, ist man schon davon ausgegangen, auch in der nächsthöheren Liga oben mitspielen zu können. Spieler wie Christian Streit (HSV II, Union Berlin, TeBe Berlin), Daniel Ferl (Alemannia Aachen, Sachsen Leipzig, ZFC Meuselwitz) oder Keeper Martin Dolecek (VfB Pößneck, Berliner AK, Lok Leipzig) bringen jede Menge Erfahrung mit und sollen das junge Team führen. Das klappt auch ganz gut - wenn der Stamm spielt. Fallen jedoch zwei, drei Leute aus, fehlt es in Zeitz offenbar noch an der Breite im Kader. Das der Aufsteiger nicht ganz oben steht, liegt auch am verkorksten Saisonstart mit den beiden Niederlagen gegen Brachstedt und Annaburg. Zwei weitere folgten am Ende gegen Elster und Lüttchendorf. Gegen die zwei Spitzenteams hat Zeitz hingegen sechs von sechs Punkten geholt - das Thalheim-Spiel wurde am Wochenende abgesagt. Wenn sich dieses Bild auch in der zweiten Saisonhälfte ergibt, bestätigt es die alte Fußballweisheit, dass man für den Gewinn der Meisterschaft vor allem die Punkte gegen die vermeintlich leichten Gegner holen muss.
Die Verlierer
1. FC Weißenfels
Vor einem Jahr beendete Weißenfels die Hinrunde als Zweiter mit 34 Punkten. Jetzt sind es mit 15 Zählern nicht einmal die Hälfte. Weißenfels steckt in seiner zweiten Saison in der Landesliga im Abstiegskampf, rutschte am 15. Spieltag sogar auf einen Abstiegsplatz. Die Abgänge von Salak und Risian konnten in keinster Weise aufgefangen werden. Zudem werden Stimmen laut, Trainer Thomas Müller würde die Mannschaft nicht so gut erreichen. Toni Feist, letzte Saison mit 16 Toren erfolgreichster Stürmer, trifft nicht und bekommt zudem weniger Einsatzzeiten als früher. Bester Torjäger ist derzeit Kapitän Ronny Scharf mit fünf Treffern. Das zweite Jahr ist das schwerste? Weißenfels bekommt diese Fußball-Weisheit gerade deutlich zu spüren.
SV Braunsbedra
Einen erfolgreichen Saisonstart - das konnte Braunsbedra noch nie. Aber in dieser Saison ziehen sich die erfolglosen Momente durch die gesamte Hinrunde hindurch. Erst das 3:1 am 15. Spieltag gegen Schlusslicht Stedten verhinderte, dass Braunsbedra die Hinrunden-Tabelle auf einem Abstiegsplatz verbracht hätte. Es krankt in der Offensive. Oliver Seidel ist der einzige Mann, der kontinuierlich trifft. 17 Treffer im letzten Jahr und bislang sechs Tore in neun Spielen. Aber nach ihm kommt nicht viel Offensivgefahr im Kader des SVB. Nico Duszynski versucht es mit seinen gefährlichen Flügelläufen immer wieder und hat immerhin fünf Tore erzielt in 15 Spielen. Danach kommt nichts mehr - Verteidiger Ronny Sieber ist mit zwei verwandelten Elfmetern drittbester Torschütze seines Teams. Wenn Braunsbedra diese Abhängigkeit von Seidel und Duszynski in der Rückrunde nicht auf mehrere Schultern verteilt, wird es schwer werden.
Romonta Stedten
21 Punkte hatte Stedten vor einem Jahr nach dem Ende der Hinrunde gesammelt - diesmal sind es in 15 Spielen bislang erst neun Zähler. Die wenigsten erzielten Tore und die meisten kassierten Gegentore - der Ligadino schlittert mit den schlechtesten Werten der Lige in Richtung Landesklasse. Die Zugänge Marcell Siedler und Andreas Thon konnten den Weggang von Paul Lührs und David Gros nicht kompensieren - mit drei Toren ist Matthias Rackwitz bester Schütze seines Teams. Insgesamt haben erst neun Spieler getroffen in dieser Hinrunde, auch das einer der schlechtesten Werte der Liga. Zwei Siege feierte Stedten erst - und dabei neben Brachstedt ausgerechnet gegen den Tabellendritten Thalheim. Drei Unentschieden gegen Elster, Zorbau und Dölau kommen noch hinzu - nur die ersten beiden Spieltage war Stedten nicht auf einem Abstiegsplatz. Die Elf von Trainer Uwe Zorn erwartet eine verdammt schwere Rückrunde, wenn es noch etwas werden soll mit dem Klassenerhalt. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt sieben Punkte.