SV Merseburg 99 e.V.

Was vor cirka 112 Jahren geschah!

Unbekannt, 24.08.2011

Was vor cirka 112 Jahren geschah!

Es war am 23. August 1899, als vierzehn junge Merseburger im damaligen "Thüringer Hof" den "Spielverein Merseburg" als ersten Ballspielverein der Stadt Merseburg gründeten. Da die Spielbewegung von den Behörden gefördert wurde, fand auch der neugegründete Verein allseitige Unterstützung. Er erhielt die Genehmigung, für die Abhaltung seiner Übungsstunden den Nulandtplatz zu benutzen. Ein Jahr später, am 13.6.1900, beschlossen die Mitglieder, den Namen "Hohenzollern" als Vereinsbezeichnung anzunehmen.

Auf dem Nulandtplatz entfaltete sich ein reger Spielbetrieb. Bis zu viermal wöchentlich trafen sich dort die Vereinsmitglieder und führten alle Arten von Wettspielen und volkstümlichen Übungen durch. Im Laufe der Zeit entwickelte sich dabei das Fußballspiel zum Lieblingsspiel der Merseburger Jugendlichen. Diese Vorliebe führte im Jahre 1901 dazu, dass sich der Verein jetzt "Ballspielverein Hohenzollern" nannte. Die anderen Spiele traten in den Hintergrund. Am Anfang spielten die Vereinsmitglieder nur unter sich. Dazu reichte die Spielfläche des Nulandtplatzes aus. Um Spiele gegen andere Mannschaften auszutragen, "wechselte" man auf den Exerzierplatz (im Südwesten Merseburgs). Das erste reguläre Wettspiel fand im Mai 1900 gegen den Sportklub in Naumburg statt und die Freude war groß, als die Hohenzollern gleich mit einem 2:0-Sieg heimkehrten. Das erste Tor überhaupt für die damals Blaugelben erzielte Kurt Pitzschker als Mittelstürmer. Das Rückspiel gegen Naumburg war zugleich das erste in Merseburg ausgetragene Spiel.

In der Folgezeit trug der Verein weitere Vergleichskämpfe gegen Mannschaften aus Halle, Weißenfels, Leipzig u.a. aus. Nach dem Beitritt zu dem im Jahre 1900 entstandenen Deutschen Fußballbund wurde der regelmäßige Spielbetrieb aufgenommen. Der Verein gehörte dem Verband Mitteldeutscher Ballspielvereine an. Die weitere Entwicklung des Fußballsports führte dazu, dass sich immer mehr Jugendliche und auch Erwachsene dem Verein anschlossen. Neben der ersten Mannschaft entstanden weitere Mannschaften, die ebenfalls den Wettspielbetrieb aufnahmen. Fußball entwickelte sich bald zur publikumswirksamsten Sportart überhaupt.

Das Schiedsrichterwesen steckte natürlich noch arg in den Anfängerschuhen. So wurde grundsätzlich von der Mittellinie gepfiffen. Bei Regenwetter trug der Unparteiische selbstverständlich einen Regenschirm, damit er und das aufgeschlagene Regelbuch nicht nass wurden. Und man vertrug sich trotzdem! Alle Entscheidungen wurden widerspruchslos respektiert.

Von jeher war das Vereinsleben wichtig und harmonisch abgestimmt. Jeden Mittwoch war Vereinsabend (auch "Hipp, Hipp, Hurra" genannt) im "Thüringer Hof". Dort wurde stundenlang Skat gespielt und so manches Fass Bier geleert.


Quelle:Chronik- SV Merseburg 99





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