MZ - Artikel 18.03.2013
Andreas Wellmann, 18.03.2013


Das Spiel schien gelaufen, der eine oder andere wartetÄe schon auf den Abpfiff. Doch dann passierte es. Erst glich der Zorbauer Falko Löser (86.) aus und dann folgte der Auftritt des Martin Fiebiger. Zunächst wurde Mannschaftskollege David Schrahn in der 88. Minute gut 20 Meter vor dem gegnerischen Tor per Foul gestoppt. Den Freistoß zirkelte Fiebiger gekonnt zu seinem ersten Streich und dem 2:1 über die Zorbauer Mauer in den Kasten. Als die Gastgeber nun alles nach vorn warfen, erkämpft sich wieder Schrahn den Ball und wird im Strafraum gefoult. Fiebiger nahm sich die Kugel und hämmerte den fälligen Strafstoß zum 3:1 (90.) in die Maschen. Spät, aber dafür umso effektiver fruchteten die Bemühungen der Mannschaft von Trainer Jörg Sachse. „Die Marschroute sah von Beginn an vor, offensiv den Schlagabtausch zu suchen“, sagte Sachse. Man habe gewusst, dass man beim Tabellenzweiten nur mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung bestehen könne. Die Merseburger taten sich anfangs jedoch schwer damit.
Besonders der dribbelstarke Löser war nur schwer zu stellen. Glück hatte der SV 99, als Torjäger Timothy Amaechi nur die Latte traf und wenig später Torhüter Matthias Guderitz einen Knaller in letzter Sekunde noch an die Latte lenken konnte. Das war gleichzeitig der Weckruf für seine Vorderleute. „Wir haben gemerkt, dass wir mehr investieren müssen, um kein Debakel zu erleben“, resümierte Sachse. Gesagt, getan.
Quasi mit Beginn der zweiten Hälfte drehte seine Mannschaft auf. Falko Löser bekam man besser in Griff, auch wenn es an diesem Tage unmöglich schien, ihn ganz aus dem Spiel zu nehmen. Der Ausgleichstreffer bestätigt das. Das Defensivverhalten des SV 99 in dem alle Mannschaftsteile eingebunden waren, stimmte allerdings im Großen und Ganzen. Sie kämpften aufopferungsvoll und ließen den Offensivkräften der Zorbauer wenig Spielraum. Die Belohnung war zunächst die Führung durch Sebastian Schlorf (60.) und, als keiner mehr damit rechnete, die Zwei-Minuten-Gala des Martin Fiebiger. Zorbau zeigte sich unterdessen zerknirscht. „Ich war zufrieden, solange meine Spieler sich an die taktischen Vorgaben gehalten haben“, meinte Trainer Maik Kunze nach dem Spiel, „aber letztendlich schlagen wir uns durch Unkonzentriertheiten selber.“
Quelle:MZ 18.03.2013